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E-Mobil-Dauertest Uster 1997
TWIKE auf den ersten Plätzen - ein Rennbericht
Lehrlinge der Berufsschule in Uster wollten für einmal wissen, wie gut man mit einem Elektromobil vorwärts kommt. Sie luden Fahrerinnen und Fahrer ein, am Samstag, 24. Mai 1997 ins Zürcher Oberland zu kommen, um an einem 6-stündigen Fahrtest teilzunehmen, unter dem Motto mobil - umweltfreundlich - high tech. An der Begleitausstellung beim Start-/Zielgelände konnte man sich über die Themen E-Mobile und umweltfreundliche Energien orientieren. Für das Publikum wurden zudem ein Festzelt und eine Elektro-Kart-Bahn aufgestellt und ein Schweinchen drehte am Spiess.
Zu Gast in Uster
Am Start erschienen 20 Piloten, die in 19 "vollgetankten" Fahrzeugen ab 10.00 Uhr im Minutenabstand auf die Strecke entlassen wurden. Eine Runde hatte die Form einer Acht und führte durch Uster südwestlich über Riedikon und dann auf die nordöstliche Seite über 10.8 km im Höhenbereich von ca. 440-495 m. Auf der Strecke war bei bewölktem Wetter der normale Samstagsverkehr unterwegs, so dass die Fahrzeuge in der Nähe des Bahnhofes zeitweise im Stau kurz steckenblieben. Überholen konnte man nur ausserorts.
Abbiegen zur Stromtankstelle
Nach drei Runden gab der Fahrer des einzigen Elektrofahrrades auf (er hatte in seiner Kategorie sowieso gewonnen), ebenso der Pilot des Pinguin 4. Zwei Runden später erschienen Fahrzeuge an den Steckdosen, um die erste Ladung Strom zu genehmigen. Die Energie wurde mit spezielle EMUs (Energy Measurement Units) gemessen.
Genug nach 32 Kilometern
TWIKE-Fahrer Martin Schmid wagte bereits vor dem Start eine Prognose und schätzte, er werde zusammen mit seinem Kollegen rund 162 km weit kommen. Er hatte sich auf seinem Computer die Fahrt rechnen lassen. In der ersten Ladepause war er nicht mehr so sicher, da der Verbrauch im Stadtverkehr etwas höher war, als erwartet. Schliesslich übertraf er aber mit über 15 Runden, d.h. rund 165 km sogar seine Prognose...
Debattieren während dem Laden
Die Rangliste
Für die Klassierung war die verbrauchte Energie pro Kilometer und die Startverzögerung (Start-Nr.) massgebend. Man verlangte, dass die Piloten im Schnitt mindestens 30 km/h fuhren, "Schnecken" waren nicht erwünscht. Es wurde in drei Kategorien gestartet:
![]() | A: Zweiräder |
![]() | B: Leicht-Elektromobile (< 750 kg) |
![]() | C: schwere E-Mobile (> 750 kg) |
Die TWIKE gehörten zu den leichten E-Mobilen. Es durften nur Fahrzeuge mit Strassenzulassung teilnehmen. Bei den Elektrofahrrädern nahm nur einer mit einem Flyer Elektrobike teil.
Karl Winkler (TW 103) gewinnt den Siegerpokal
Start-Nr. | Name | Fahrzeug | Distanz (km) | Kat. |
5 | Karl Winkler | TWIKE 103 | 177.8 | B |
11 | Beat Wenger | TWIKE 102 | 172.8 | B |
7 | Heinz Mundwyler und Urs Rüegg | TWIKE 056 | 170.1 | B |
13 | Martin Schmid | TWIKE 034 | 165.55 | B |
10 | Frau Zahner | CITROEN AX | 162 | C |
15 | Sämi Iseli (Veloblitz) | TWIKE 009 | 157.6 | B |
17 | Robert Widmer | TWIKE 021 | 151.2 | B |
14 | Walter Grell | MICROCAR | 151.2 | C |
16 | Peter und Michael Zeller | TWIKE 003 | 140.4 | B |
9 | Max Käppeli | TWIKE 011 | 140.4 | B |
8 | Merlo | CITROEN AX | 140.4 | C |
2 | Harry Meidert | TWIKE 185 | 140.4 | B |
4 | Vogler | MG | 113.15 | C |
20 | Schleich | ZAGATO | 118.8 | C |
6 | Streuli | MINI-EL-S (modifiziert) | 108 | B |
12 | Baltensperger | ERAD SPACIA | 97.2 | C |
1 | Weber | SEAT MARBELLA | 97.2 | C |
3 | Bertschi | FLYER-ELEKTROBIKE | 32.4 | A |
18 | Villiger | PINGUIN 4 | 32.4 | C |
Citroën AX électrique
Die Angabe des Energieverbrauchs pro 100 km der einzelnen Fahrzeuge lassen wir hier weg, da uns die vorliegenden Zahlen viel zu tief erscheinen. Vermutlich hat man die Batterie-Energie beim Start einzurechnen vergessen. - Der Energieverbrauch der einzelnen TWIKE war sehr ähnlich. Der Nächstbeste brauchte fast doppelt soviel Energie pro Kilometer. Während dem Rennen wurden total 2489 km gefahren und rund 120 kWh Energie getankt (entspricht etwa dem Energieinhalt von 12 Litern Benzin), die Anfangsenergie nicht eingerechnet. Wenn man annimmt, dass jeder zwei Zwischenladungen gemacht und damit zwei Drittel der Strecke zurückgelegt hat, kommt man auf einen Durchschnittsverbrauch über alle Teilnehmer von ca. 7-8 kWh / 100 km.
Warum hatten die TWIKE Erfolg? Sie weisen einen tiefen Energieverbrauch auf und können daher an einer normalen Steckdose zusätzliche Reichweite in relativ kurzer Zeit nachladen. Hätte das Rennen über 24 Stunden gedauert, wäre die Überlegenheit der TWIKE noch stärker ausgefallen. Die Rangliste wäre dann von Taktik, Fingerspitzengefühl, Coaching, ausgewogener Ernährung und nur wenig Technik abhängig gewesen.
Ein besonderer Dank geht an die Organisatoren.
Das Sieger-TWIKE trägt das Signet der Solarus
(Solarenergiegenossenschaft Russikon ZH)
Weitere Informationen
E-Mobil-Dauertest, Berufsschule Uster, Berufsschulstrasse 1, 8612 Uster 2, Tel. 01 941 11 22, Fax 01 941 64 90
TWIKE Klub, Robert Widmer (TW 021), CH-8322 Madetswil ZH, Tel. 01 954 09 79, E-Mail 100305.1220@compuserve.com
Aktualisiert: 28. Mai / 7. Juli 1997 / pz
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TWIKE KLUB WEB info@dreifels.ch |