Die Vorbereitung
So massen wir dem Rekognoszieren eine grosse Bedeutung bei und planten
möglichst genau. Wir wollten ein besonderes Reisegefühl vermitteln, das sich von anderen
Angeboten unterscheidet.
Damit die Reise zu einem Erlebnis wurde, musste die Route
abwechslungsreich sein. Wir wollten den 16-20 TeilnehmerInnen Gegenden der Schweiz zeigen,
die abseits der grossen Touristenströme liegen und landschaftlich reizvoll sind. Wir
suchten Strecken aus, die wenig befahren werden, doch war es nicht zu vermeiden, auch
Hauptstrassen zu benutzen. Die Reise über eine Distanz von 450 Kilometern berührte elf
Kantone, führte über drei Pässe und machte Halt an elf Ladestationen.

Die reiselustige Christine Müller
Erster Tag, Freitag, 8. Oktober 1999: Bern Beckenried
Strecke: Bern Muri Münsigen
Thun Gunten Beatenbucht Unterseen Interlaken
Niederried Brienz Kienholz Hofstetten
Brünig (1004 m) Lungern OW linkes Ufer Lungernsee
(Sonderbewilligung der Kantonspolizei Nidwalden) Kaiserstuhl
Giswil Wilen (linkes Ufer Sarnersee) Sarnen
Hergiswil (oder Kerns Stans) Beckenried NW
(kursiv: Ladestationen)
Nun ist es also soweit! Neugierig und ein wenig angespannt (Habe ich
alles dabei? Wo sind die Lunchpakete? Wen muss ich noch anrufen? und vieles andere mehr)
mache ich mich mit Christine auf den Weg nach der Mattenenge, wo sich die Teilnehmer um
08.00 Uhr treffen und kennen lernen und wo Martin Bolliger und ich bei Kaffee und Gipfeli
über das bevorstehende Abenteuer informieren. Wer Lust dazu hat, übernimmt für die
Dauer der Reise eine Aufgabe: Video, Interviews, Zeichnen, Erfassen von Daten über die
Route und den Stromverbrauch, Reisebericht usw.

Die Tour beginnt in Bern
Um 09.00 startet die erste Gruppe Richtung Interlaken, während die
Basler TWIKE noch mit Strom versorgt werden. Die Fahrt geht bei prächtigem Herbstwetter
zügig und bei geringem Verkehr auf der Hauptstrasse über Münsingen bis Thun ohne
Probleme voran. Hier stossen die später Gestarteten zur ersten Gruppe und bald geht es
weiter dem rechten Thunerseeufer entlang. Die Fahrt über Beatenbucht wird zum ersten
eindrücklichen landschaftlichen Erlebnis.

Lucit Jenny trägt das Baby Tanya auf dem Schoss, während Jane Schnyder
auf der Fahrerseite Platz genommen hat
Interlaken: erster Ladehalt. Die IBI stellt so viel Strom zur
Verfügung, dass weit mehr als 8 TWIKE geladen werden könnten! Alles geht problemlos
über die Bühne, aber es ist ungewohnt und wir wissen mit der zur Verfügung stehenden
Zeit nicht so recht etwas anzufangen. Eine touristische Attraktion ist nicht in der Nähe
und die Zeit für einen ausgedehnten Ausflug zu kurz (eine Situation übrigens, die uns
später wieder begegnen wird) und so geht man halt in die nächste Beiz oder bleibt
einfach beim TWIKE und beobachtet den Ladevorgang.

Jürg Curschellas hat sich einen Flugring als Hut aufgesetzt
Wir geniessen die gemütliche Fahrt und die landschaftlichen
Schönheiten dem rechten Brienzerseeufer entlang. Was gibt es doch für hübsche Ecken in
der Schweiz! Nach Brienz kommt für uns die erste Herausforderung: der Brünigpass. Man
spürt eine gewisse Anspannung (schaffen wir es?), doch diese erweist sich als
unbegründet. Alle kommen problemlos oben an und wir geniessen beim kurzen Halt die
wärmende Herbstsonne.

Fahrt entlang dem Brienzersee ins Berner Oberland
Auf der Abfahrt nach Lungern machen sich die bisherigen Nicht-TWIKER mit
der Rekuperation vertraut und erleben staunend, wie sie ohne eigenes Dazutun Strom
erzeugen. Wir tauchen in das wunderschöne Nidwalden ein und freuen uns über den Ausblick
auf den Lungernsee. In Lungern verlassen wir die Hauptstrasse und folgen dank einer
Sonderbewilligung der Nidwaldner Kantonspolizei dem linken Ufer des Lungernsees. Wir
passen die Geschwindigkeit dem Zweck des Strässchens an (Velo- und Wanderweg) und haben
dafür mit den anderen Benützern keine Probleme (und sie mit uns auch nicht!). Nach einem
weiteren kurzen Stück auf der Hauptstrasse verlassen wir sie in Giswil wieder, folgen der
wenig befahrenen Strasse am linken Ufer des Sarnersees und gelangen nach Sarnen, wo die
TWIKE heute ihre zweite Ration Strom erhalten.

V.l.n.r.: Walter Börlin, Hanspeter Müller und Maya Schnyder machen Pause
Doch vorher kommt es noch zu einer kleinen Diskussion mit den
Mitarbeitern der Schmirinskis, die genau "unsere" Steckdose für die Einrichtung
der Tonanlage für die abendliche Vorstellung beanspruchen. Die Erklärung, dass unsere
Fahrzeuge in einer Stunde geladen sein werden beruhigt die Gemüter, und sie überlassen
uns den Stromanschluss. Dafür organisiert Ralph Schnyder eine kleine Überraschung: wir
dürfen die Sequenz mit den TWIKE sehen, die die Schmirinskis in ihrem Programm
aufgenommen haben. Zudem kommt ein Journalist vorbei, stellt Fragen und macht Fotos.
Daneben bleibt Zeit für einen kleinen Stadtbummel und für das Betrachten des
ohrenbetäubenden Alpabzuges.

In Obwalden findet gerade die Viehschau statt
Von Sarnen aus sind für die Weiterfahrt zwei Varianten möglich: Über
Kerns und Stans (Besuch von Museen) direkt an den Zielort Beckenried fahren oder Besuch
der Glasi in Hergiswil und anschliessend nach Beckenried. Die Mehrheit der Teilnehmer
entscheidet sich für die Glasi und sie berichten begeistert von ihrem Besuch in der
berühmten Glashütte. Das Museum und die Glasbläserei werden dem Publikum auf
anschauliche Weise präsentiert, so dass man einen guten Einblick in die uralte Kunst der
Mundbläserei erhält.

Besuch bei den Handwerkern um den Schmelzofen der Glasi Hergiswil (LU)
Zwei Teilnehmer fahren über Stans, wo bei ihrer Ankunft die Museen
bereits geschlossen sind. Also geht die Fahrt weiter nach Beckenried. Hier entsteht dann
eine kurze Hektik, denn die "Hergiswiler" sind verspätet und wir müssen unsere
Fahrzeuge pünktlich auf die Autofähre verladen, wo wir sie dank dem Entgegenkommen von
Herrn Aeppli über Nacht aufladen können.
Wir übernachten in Beckenried im Hotel Nidwaldnerhof direkt am See.
Speis und Trank waren ausgezeichnet. Besten Dank, Frau Beer!
Zweiter Tag, Samstag, 9. Oktober 1999: Beckenried
Kartause Ittingen
Strecke: Beckenried (Autofähre) Gersau
Brunnen SZ Ingenbohl Schönenbuch
Muotathal Pragelpass (1550 m)* Klöntalersee
Riedern Mollis Niederurnen Ziegelbrücke
Kaltbrunn Schmerikon Jona
Rapperswil SG Rüti Wald Fischenthal
Bauma Turbenthal Neubrunn Elgg
Hagenbuch Gerlikon Frauenfeld
Warth TG Kartause Ittingen (Übernachtung im Gästehaus)
* Der Pragelpass ist an den Wochenenden jeweils geschlossen (Fahrt mit Sonderbewilligung
der Kantonspolizei Glarus)

Am Samstagmorgen gehts mit der Fähre von Beckenried (NW) nach Gersau (SZ)
Frühe Tagwache ist angesagt, denn die Autofähre nach Gersau fährt
bereits um 08.30 Uhr. Nach dem Frühstück geht es zuerst zu Fuss bis zur Schifflände, wo
wir mit Freude feststellen, dass bei allen Fahrzeugen die Batterien voll sind. Also hat es
auch hier geklappt, obwohl ein Schiff als Abstellraum für eine Flotte TWIKE doch etwas
aussergewöhnlich ist. Auf der Überfahrt hängt mancher der Teilnehmer seinen Gedanken
nach, fragt sich was der heutige, von der Strecke her anspruchsvollste Tag bringen wird.

Adrian Aeschlimann arbeitet als Redaktor beim Berner "Bund";
Karel Chromik ist Ingenieur
In Gersau werden wir von Herrn Schnüriger, Journalist bei der Neuen
Schwyzer Zeitung, interviewt. Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass eine Flotte TWIKE
in der Innerschweiz unterwegs ist! Aber es ist wie überall: das Interesse an den
Fahrzeugen ist gross. Die Weiterfahrt nach Brunnen ist ein Genuss: praktisch kein Verkehr,
dafür eine Schafherde, die uns kurz aufhält, und eine landschaftlich schöne Gegend. In
Brunnen zweigen wir ab Richtung Schönenbuch (und vermeiden damit die Durchfahrt von
Schwyz), befahren ein schmales, schon fast abenteuerliches Strässchen und gelangen, nach
einigen Fotosessions ein wenig verspätet, nach Muotathal, unserer ersten heutigen
Ladestation.

Ladepause beim Kraftwerk Muotathal
Wir sind überwältigt! Im Kraftwerk Balm/Hinterthal hat Herr Schelbert
nicht nur eine Spezialeinrichtung für uns installiert, sondern wir werden wie hohe Gäste
empfangen: ein Zmorge-Apéro-Buffet. Und nicht nur das, wir werden von Herrn Schindler,
dem Präsidenten des Verwaltungsrates des Elektrizitätswerkes des Bezirks Schwyz
begrüsst, der uns später noch bis auf den Pragelpass begleitet. Herzlichen Dank für die
Überraschung! Nach der Besichtigung des Kraftwerkes kreisen die Gedanken immer mehr über
das bevorstehende Teilstück, das für die Teilnehmer und die TWIKE das anspruchvollste
der ganzen Reise ist: die Überquerung des Pragelpasses.

Für die Fahrt über den Pragelpass vom Muotathal (SZ) nach Netstal (GL)
erhielten wir eine Sonderbewilligung
Die fast 1000 Meter Höhendifferenz werden aber von allen ohne Probleme
gemeistert, auch wenn oben stellenweise Schnee auf der Strasse liegt. Wir danken an dieser
Stelle der Kantonspolizei Glarus für die Sonderbewilligung zum Überqueren des an
Wochenenden sonst geschlossenen Passes. Die Abfahrt Richtung Glarnerland gehen wir
vorsichtig an, denn es besteht die Gefahr von Glatteis. Aber die Bedenken sind
unbegründet und so gelangen wir ohne Schwierigkeiten zum Klöntalersee, ein Naturjuwel,
von dem alle begeistert sind.

Susanne Stalder auf der Höhe
In Niederurnen ist die nächste Ladestation und auch hier steht alles
für uns bereit. Herr Ammann von den Glarner Kraftwerken hatte veranlasst, dass beim
Schulhaus eine Installation für uns bereitsteht.
Die Weiterfahrt durch die Zürcher March war von der Landschaft her
weniger attraktiv als das bisher Erlebte, und vielleicht darum verlief die Fahrt recht
zügig.
In Rapperswil konnten wir unsere Fahrzeuge bei der Hochschule an die
Steckdose anschliessen. Auch hier haben die Verantwortlichen der Hochschule alles
vorgekehrt, damit wir zu unserem Strom kamen. Es ist eindrücklich, wie alle unsere Sache
unterstützen.
Das nächste Teilstück ist dann weniger lustig, denn die Strecke über
Rüti bis Wald entpuppt sich für eine TWIKE-Flotte als völlig ungeeignet. Was wir da an
Aggressionen und Unverständnis von seiten der anderen Verkehrsteilnehmer begegnen... Die
Konsequenz daraus wird sein, dass wir für die Strecke von Niederurnen nach Ittingen eine
andere Route suchen werden.
In Turbenthal stösst Peter Zeller zu uns, und so sind nun neun TWIKE
gemeinsam unterwegs. Die Weiterfahrt durch das beschauliche Zürcher Oberland verläuft
wieder ruhiger. Doch vor Frauenfeld, dem Schreibenden und Rekognoszierer seis
verziehen, gibt es noch einen unfreiwilligen Umweg, der neben anderen Gründen auch dazu
beiträgt, dass wir erst nach dem Eindunkeln in der Kartause Ittingen eintreffen. Wegen
der späten Stunde ist es uns leider nicht mehr möglich, Geschichte und Kultur dieses
einmaligen Ortes zu entdecken. Dafür werden wir kulinarisch verwöhnt.

Thomas Müller beim Znacht
Es war ein anstrengender Tag und so beschliessen wir, am Sonntag später
als vorgesehen zu starten.

V.l.n.r. beim fernsehen: Maya Schnyder, Walter Börlin, Martin Bolliger,
Hanspeter Müller, Christine Weber mit Freund
Dritter Tag, Sonntag, 10. Oktober 1999: Kartause
Ittingen Bern
Strecke: Kartause Ittingen TG
Uesslingen Altikon Henggart Flaach
Buchberg Eglisau Zweidlen
Kraftwerk Rheinsfelden Kaiserstuhl
Waldshut (D) Albbruck Laufenburg (D)
Laufenburg (CH) Eiken Wegenstetten
Ormalingen Gelterkinden Sissach Diegten
Oberer Belchen (890 m) Langenbruck
Balsthal Wangen a. A. Deitingen
Kriegstetten Koppigen Niederösch
Kirchberg Zauggenried Jegensdorf
Schönbühl Bern

Adrian Schnyder (5) beim Morgenessen in der Kornschütte der Kartause
Ittingen bei Frauenfeld TG

Am Morgen nach der Übernachtung im Gästehaus drehen wir noch eine Runde
um den Klosterbrunnen
Um 10.00 Uhr starten wir bei wiederum schönem Wetter. Die Fahrt führt
uns über kleine Strassen und eine landschaftlich schöne Gegend über Uesslingen, Altikon
und Flaach nach Eglisau, wo wir beim Kraftwerk Rheinsfelden unseren ersten Ladehalt
machen. Wie an den anderen Orten haben auch hier die Verantwortlichen alles unternommen
(es ist Sonntag), um uns Strom zu liefern.
Die Reise geht dann bis nach Kaiserstuhl über die Hauptstrasse weiter,
wo wir die Grenze nach Deutschland überqueren. Bis nach Waldshut (D) ist die Fahrt
angenehm und der Verkehr hält sich im Rahmen. Bis Laufenburg (D) müssen wir die
Hauptstrasse benützen und wir versuchen, das Tempo der anderen Verkehrsteilnehmer
mitzuhalten. Doch das ist stressig und wir sind froh, in Laufenburg anzukommen wo
die nächste Überraschung auf uns wartet: es ist Jahrmarkt und die Stadt ist für
jeglichen Verkehr gesperrt! Nun sitzen wir in der Klemme, den der Stromvorrat reicht nicht
für den kürzesten Umweg von ca. 25 Kilometern. Der deutsche Zollbeamte will uns die
Durchfahrt nicht gewähren und auch das Schieben will er nicht durchgehen lassen. Aber wir
schieben die TWIKE trotzdem durch die staunende Menge und freuen uns spitzbübisch über
den gelungenen "Streich"!

In Laufenburg (D) findet ein Volksfest statt, zu dem die Innenstadt für
Motorfahrzeuge gesperrt ist; um einen Umweg von 20 km zu vermeiden, schieben wir die TWIKE
durch die Menschenmenge
Im Kraftwerk Laufenburg finden wir die Steckdose nicht und ich werde
nervös. Alle gehen auf die Suche und schliesslich finden wir sie doch. Später stellt
sich heraus, dass ein Kommunikationsfehler vorgelegen hat. Schon wieder etwas gelernt!
Die Fahrt nach Sissach ist hügelig und landschaftlich sehr schön.
Welch ein Genuss, bei diesem prächtigen Wetter und der herrlichen Fernsicht zu twiken! In
Sissach besuchen etliche Teilnehmer zum ersten Mal das TWIKE-Zentrum und sie erhalten
einen eindrücklichen Einblick "hinter die Kulissen". Aber hier ist auch der
Ort, wo uns die Basler Teilnehmer verlassen.
Das letzte Teilstück unserer Reise führt uns über die für TWIKER
"klassische" Route Diegten, Oberer Belchen (991m, das letzte topographische
Hindernis der Reise) und Balsthal nach Wangen an der Aare, wo sich die letzte, von den
Bernischen Kraftwerken speziell für uns installierte Ladestation befindet.

Zwischenhalt auf dem "Oberen Bölchen" im Jura
Es ist bereits dunkel, als wir weiterfahren. Wir wählen den kürzesten
Weg nach Bern, kommen hier wohlbehalten an und sind froh, dass die ganze Tour ohne
nennenswerte Probleme zu Ende gegangen ist.
Erkenntnisse aus der Tour
Die Strecke
Im allgemeinen ist die Wahl der Strecke bei den Teilnehmern auf ein
gutes Echo gestossen. Und doch gilt es, die Routenwahl auf folgenden Abschnitten zu
ändern:
Wir haben diese Orte vor allem deswegen ausgewählt, weil wir keine
Risiken eingehen und unterwegs nicht irgendwo mit leeren Batterien dastehen wollten. Wir
gingen von einer durchschnittlichen Reichweite von 40 bis 50 km pro Ladezyklus aus. Die
Praxis hat gezeigt, dass sich die Wahl der Ladeorte optimieren lässt durch eine
geringfügige Änderung in der Streckenplanung. So könnte auf folgende Ladestationen
verzichtet werden: Sarnen, wenn wir hier übernachten anstatt in Beckenried; Niederurnen,
weil auf der Abfahrt vom Pragelpass rekuperiert wird; Rapperswil SG, Rheinsfelden,
Laufenburg und Sissach wegen der geänderten Streckenführung. Hinzu kämen: Uznach,
Zurzach oder Döttingen und eine Ladestation im Raum Aarau wegen der neuen
Streckenführung. Vorteil: Es sind unterwegs nur noch 6 Ladehalte anstatt wie bisher 9
nötig.
Die zum Teil speziell für uns eingerichteten Anschlüsse wurden uns
gratis zur Verfügung gestellt. Auch hier: herzlichen Dank an alle Beteiligten! Für die
Zukunft müssen wir allerdings Lösungen finden, die sowohl für die Stromlieferanten wie
für uns zufriedenstellend sind, d.h. wir müssen Vereinbarungen treffen. Es ist sinnvoll,
mit der Organisation Park & Charge an strategisch
günstigen Orten zusammen zu arbeiten. Bei den Besprechungen mit den Stromlieferanten
wurde Park & Charge vorgestellt. Die Gemeinde Sarnen (Herr Geser) und die Hochschule
Rapperswil HSG (Herren Grätzer und Bachmann) haben Interesse bekundet. Die nötigen
Angaben wurden zur Weiterbehandlung an Eduard Stolz (Elektromobil Club der Schweiz ECS)
weitergeleitet.
In die Starkstrom-Steckdose (230 V Drehstrom, 32-63 A)
steckten wir den passenden unserer mitgeführten Adapter ein, und schlossen
Verlängerungskabel und einen kleinen Stromverteilkasten mit 9 x 16 A
Euro-Steckdosen an. So konnten wir alle Fahrzeuge gleichzeitig laden. Wir danken Eduard
Stolz für die wertvolle Beratung in Sachen Strom und für das zur Verfügungstellen des
Stromverteilers und der Anschlusskabel.
Touristische und kulturelle Angebote
Es ist Bestandteil der TWIKE Tours, dass wir touristische und/oder
kulturelle Attraktionen anbieten. In der Vorbereitungsphase haben wir Wert darauf gelegt,
an den Ladeorten entsprechende Abwechslung zu bieten.
Die Praxis hat gezeigt, dass die Ladezeiten z.B. für einen
Museumsbesuch oder für einen gemütlichen und ausgedehnten Bummel in einem Städtchen zu
kurz sind. Die recherchierten Angebote waren zwar vorhanden, konnten aber manchmal nicht
wunschgemäss wahrgenommen werden. Dies vor allem aus zwei Gründen: Zu kurze Ladehalte
und zu weit entfernte Ladestationen.
Für die Zukunft gilt es nun, diese Seite des Reiseerlebnisses so
anzupassen, dass an den Ladeorten mehr Zeit zur Verfügung steht, und individuelle
Tätigkeiten eher möglich werden. Wenn die TeilnehmerInnen nicht bei ihrem Fahrzeug
bleiben, wird nicht der Ladevorgang zum Hauptthema, sondern das, was am Ladeort z.B. an
Kultur geboten wird. Der Teilnehmer erhält das Gefühl, dass die Stromversorgung des
TWIKE nur so "nebenbei" abläuft. Mit der Reduktion der Zahl an Ladestationen
werden wir dieses Ziel erreichen.
Unterkunft und Verpflegung
Mit den Unterkünften im Hotel Nidwaldnerhof (Haus und Zimmer direkt am
See) in Beckenried und in der Kartause Ittingen waren die TeilnehmerInnen zufrieden.
Bei der Verpflegung haben wir (fast) Vollpension angeboten. Bewährt hat
sich das Lunchpaket für unterwegs. Wir werden in Zukunft versuchen, bei der
Zusammenstellung des Lunchpaketes individuelle Wünsche zu berücksichtigen.
Das von uns organisierte gemeinsame Nachtessen für alle Teilnehmer ist
vermutlich nicht die richtige Lösung. Sinnvoller wäre es wohl, wenn sie selber
entscheiden können, was und wo sie essen wollen. Dies würde am Zielort für die
Teilnehmer mehr Freizeit bedeuten und wäre für den Einzelnen billiger.
Die Ausgaben für die Vorbereitung, die Reise, Verpflegung, Unterkunft
und die Fähre über den Vierwaldstättersee betrugen insgesamt rund 6500 Fr., d.h. rund
400 Fr. pro erwachsene TeilnehmerIn. Nicht eingerechnet sind die rund 100 Stunden
Vorbereitungsarbeiten (Rekognoszieren, Verhandlungen, Unterlagen) für diese erste Tour.
TeilnehmerInnen