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TWIKE Klub Generalversammlung 1998
Piloten, Motoren und Kollektoren
Die flinken Kleinen kamen nach Bülach. Was am Samstag, 14. März in Bülach im Norden von Zürich geschah, setzte wohl einige in Erstaunen. Man dachte vielleicht an die aktuellen Stadtratswahlen, drehte den Kopf hin und her und beobachtete die zwei Dutzend TWIKE, die sich durch den Nachmittagsverkehr schlängelten.
Für die erste Jahresversammlung hatte sich der Vorstand des TWIKE Klubs etwas Besonderes ausgedacht. Er lud zu einer Besichtigung der Firma Landert Motoren nach Bülach ein, die den Drehstromantrieb des TWIKE herstellt. Gegen neun Uhr versammeln sich die Fahrzeuge vor den Werkstoren, die Piloten treffen sich in der Halle zum Apéro. Einige haben sich kurzfristig zur Teilnahme entschieden, so dass zur Überraschung des Präsidenten Robert Widmer über 40 Personen an der Führung durch den Betrieb teilnehmen.
Landert Motoren beschäftigt über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firma entwickelt und produziert Drehstrommotoren und automatische Türsysteme. In der Wicklerei stellt man die Stator-Spulenkörper her, die das elektrische Drehfeld erzeugen. Auf computergesteuerten Maschinen entstehen die Motorwellen. Eher archaisch geht es in der Stanzerei zu, wo grosse automatische Stanzen mit roher Gewalt die Elemente für die Blechpakete des Rotors aus den Eisenblech-Bändern hauen. Die Mitarbeiter der Alu-Giesserei füllen die Hohlräume der Rotorpakete mit flüssigem Aluminium. Dann wird die Motorwelle eingepresst und das System ausgewuchtet. Im fertigen Motor bewegt sich der Rotor in einem Abstand von nur gerade zwei Zehntelmillimeter vom Spulenkörper entfernt. Präzision und Qualitätskontrollen spielen hier die Hauptrollen. Trotz der bestechenden Einfachheit des Elektromotors steckt doch einiges Know-how darin.
Im grossen Vortragssaal treffen wir uns zur Klub-Jahresversammlung. Robert Widmer führt souverän durch die Traktanden, assistiert von Kassier Markus Speich, Aktuar Walter Leutenegger und Beisitzer Martin Schmid. Die beiden Vertreter der TWIKE AG, Ralph Schnyder und Peter Zeller haben sich ins Publikum gesetzt. Der Rückblick zeigt, dass im ersten Vereinsjahr bereits viel gelaufen ist, angefangen mit der Gründung auf der Habsburg, der Teilnahme an der Austro-Solar in Innsbruck und dem Rennen in Uster. Auch dieses Jahr sind wieder einige attraktive Anlässe angesagt (siehe Terminkalender). - Nach dem offiziellen Teil sind wir in der Landert-Kantine zu Schinken im Brotteig mit Kartoffelsalat eingeladen.
Am Nachmittag steht eine kurze Stadtrundfahrt auf dem Programm. Als Regel gilt, dass der vordere den hinteren Fahrer noch im Rückspiegel sehen kann, damit alle den Weg finden. Es ist anzunehmen, dass unser Umzug in der Stadt für Gesprächsstoff sorgt. - Am Ziel auf dem Areal der Kantonsschule Zürcher Unterland stellen wir die Fahrzeuge rund um die Betonskulptur.
Wir werden offiziell begrüsst durch zwei Vertreter der Schule, die beide ein TWIKE bestellt haben. Der Biologie- und Turnlehrer Max Werner hat sein Fahrzeug vor einigen Tagen abholen können und der Physiklehrer Urs Zimmermann wird seines bald erhalten.
Die beiden Gastgeber stellen uns die Genossenschaft KZU-SOLAR vor, die seit 1994 eine 9.5 kW-Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach betreibt. In zwei Gruppen steigen wir auf das Gebäude, wo wir die Installation der 75 Quadratmeter Solarzellen aus der Nähe besichtigen. In der Mitte sind bewegliche Kollektoren angeordnet, sogenannte Suntracker, die sich automatisch auf die Sonne ausrichten - ohne Motoren. Im Rahmen befindet sich eine Flüssigkeit mit tiefem Siedepunkt, die durch die Sonne erwärmt und verdampft wird. Sie bewegt sich dann, und der Rahmen führt eine Gegenbewegung aus. Bei schönem Wetter kann man mit der Nachführung rund 30% mehr Ertrag hereinholen.
Für die Öffentlichkeit wurde eine computergesteuerte Informationswand aufgebaut, wo man die aktuellen Produktions- und Verbrauchsdaten der Schulanlage anschauen kann. - Die umweltgerechte Erzeugung von Energie ist ein vieldiskutiertes Thema bei den Besitzern des TWIKE. Einige der Fahrerinnen und Fahrer besitzen Solaranlagen oder sind Mitglied bei einer Solarstromgenossenschaft. Auch die KZU-SOLAR bietet Interessenten die Möglichkeit, Solarstrom zu abonnieren.
Präsident Robert Widmer (links), Karl Winkler und Gastgeber Max Werner
Herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Firma Landert Motoren für die Gastfreundschaft, die Betreuung und ausgezeichnete Verpflegung. Ebenfalls danken wir Max Werner und Urs Zimmermann von der Kantonsschule Zürcher Unterland für die Präsentation der Solaranlagen von KZU-SOLAR.
Weitere Unterlagen zur Solarstrombörse erhalten Sie bei folgender
Adresse:
Genossenschaft KZU-SOLAR, c/o Kantonsschule Zürcher Unterland, Kantonsschulstrasse 23,
CH-8180 Bülach, mwerner@kzu.ch
Aktualisiert: 15. März 1998 / pz
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