TWIKE Klub
   

18. Jahresversammlung des TWIKE Klub in Neuchâtel/Neuenburg CH

Am Samstag, den 26. April 2014 ist das Ziel vieler Twiker die "Microcity", ein Forschungsgebäude in Neuchâtel. Hier ist der diesjährige "Tag des Twike", eine Informationsveranstaltung über Fotovoltaik mit Mittagessen und Vereinsversammlung.

Die Vorfreude auf den Anlass in der französischsprachigen Schweiz wird durch den grau verhangenen Himmel kaum getrübt. Einige müssen sehr früh aufstehen, um die lange Anreise mit dem Twike rechtzeitig zu bewältigen, andere wie ich verkürzen die Reisezeit und kommen per Bahn.

Das Gebäude "Microcity" (im Bild auf der rechten Strassenseite) wird zwar offiziell erst in zwei Wochen eröffnet, wir dürfen aber heute schon Gast sein. Es gehört dem Kanton Neuenburg, das Personal wird von der ETH bezahlt, also vom Bund. Die Strasse ist am Morgen noch praktisch leer, ab und zu fährt ein Bus oder ein Auto vorbei.

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Andrew und Thomas richten schon mal die Stromversorgung ein – es steht uns eine 64A-Drehstromsteckdose neben dem grossen Stickstoff-Tank zur Verfügung.

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Das weisse Männchen ist mit einer Stromkuh als Einkaufstasche unterwegs.

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Für mich ist es schwierig, die Stecker für 64, 32 und 16A von Auge auseinander zu halten – alle sind rot, rund und 5-polig, aber verschieden gross.

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René (rechts im vorangehenden Bild) ist mit einer Zusatzkiste aus der Innerschweiz angereist – da steckt ein fossiler Generator drin. Damit kann er die Strecke von einer Zwischenladung zur nächsten verlängern.

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Martin kommt mit einem Renault Twizy aus dem Kanton Zürich – das Fahrzeug ist auch ein Zweiplätzer, es passt aber weniger rein als ins Twike.

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Oliver und sein Sohn Tim steigen aus dem neuen Fernseh-Twike. Tele 1 bringt im Sommer eine Sendereihe über erneuerbare Energien, wo auch Elektrofahrzeuge Thema sind. Sie haben deshalb heute ein paar Kameras dabei.

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Hannes (rechts im folgenden Bild) führt die erste Gruppe zur Kaffeebar im Haus. Er hat den Anlass zusammen mit Vorstandsmitglied Beat organisiert. Beide wohnen in der Westschweiz und haben hier beste Beziehungen.

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Bei Kafi und Schöggeli wird schon mal fleissig geplaudert.

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Präsident Stephan (ganz rechts) und Vizepräsident Andrew begrüssen die Anwesenden mehrsprachig – es gibt Gäste, die kein Französisch verstehen und andere, die kein Deutsch verstehen. Viele sind mehrsprachig, so dass es gut klappt.

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Zu Beginn erzählt Prof. Christophe Ballif vom Photovoltaik-Labor der ETH von der Entwicklung der Solarzelle über ganze Systeme. Das Institut PV-LAB (pvlab.epfl.ch) zieht neu in dieses Haus. Man arbeitet in der Grundlagenforschung, aber auch im industriellen Technologietransfer.

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Pro Quadratmeter kommt jährlich soviel Sonnenenergie bei uns an, wie in einem Barrel Öl (154 Liter) enthalten ist. Mit einem System-Wirkungsgrad von 20% kann man mit Solarzellen rund 200 kWh elektrische Energie pro Jahr gewinnen, genug für 3500 Twike-Kilometer pro Quadratmeter Solarpanel.

Ballif wirbt für geeignete Rahmenbedingungen, dass die Marktkräfte spielen können. Er rechnet vor, was Investitions- und Energiekosten sind und wo die Trends hingehen. In Ländern wie Spanien kommt man heute auf 5-8 Cents/kWh bei grösseren Anlagen, bei uns ist es 2-3 mal teurer.

Mit den Solarproduzenten gehts momentan international wieder aufwärts, so dass mit weiteren Fortschritten zu rechnen ist. Auch technologisch liegt noch einiges drin, z.B. gestapelte Halbleiterschichten, die ein grösseres Lichtspektrum ausnutzen, oder elektrische Anschlüsse auf der Rückseite der Zelle und weitere Tricks, die nicht verraten werden.

Zwischendurch erscheint die Meldung vom Laptop "Plug in or find another power source" – das kommt einem doch irgendwie bekannt vor ...

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... und nach dem Einstecken gehts weiter.

Nicht alles was technologisch funktioniert ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Ballif ist aber überzeugt, dass die Versorgung der Schweiz mit elektrischer Energie aus 100% erneuerbaren Quellen möglich ist (Wasser, Sonne, Wind, Biomasse), sogar ohne Ausbau der Stauseen.

Es wird auch keine solchen Stromkühe benötigen ...

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... sondern eine gute Integration der Anlagen in die Landschaft. Es gibt auch schon Solarpanels, die wie Ziegeldächer aussehen.

Wenn der Solarstrom billig wird, aber der Netzstrom teuer bleibt, dann wird die Steuerung des Eigenverbrauchs und die lokale Zwischenspeicherung vermehrt ein Thema. Eine Möglichkeit, Akkus von Fahrzeugen weiter zu nutzen.

Zum Abschluss des Vortrags bekommt der Referent vom Klub-Präsidenten ein kleines super-effizientes Solarmobil und ein Glas Schaffhauser Bienenhonig.

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Anschliessend gehts zu einer Führung in die Labors, wo die Forschung etwas anschaulicher wird.

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Hier gibts Apparaturen zur Beschichtung von Halbleitermaterialien ...

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... sowie Mess- und Testanlagen für Wirkungsgrade, Belastbarkeit, Lebensdauer usw.

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Auf der Apparatur im folgenden Bild wird die spektrale Empfindlichkeit von Solarpanels ausgemessen. In der Wanne sind zahlreiche Lampen untergebracht, mit dem fast beliebige Lichtfarben in hoher Intensität erzeugt werden können. Man könnte das in der Freizeit als Solarium nutzen ...

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Das Publikum ist interessiert und stellt viele Fragen. Wer mit elektrischer Mobilität und Effizienz zu tun hat, kommt an der Solarenergie nicht vorbei.

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Pause, man geht wieder nach draussen, sieht nach, ob die Fahrzeuge gut geladen haben.

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Oliver hatte von seinem Twike ein SMS erhalten, die Ladung sei unterbrochen worden. Die 64A-Sicherung ist raus – dummerweise steckt sie im Kasten hinter dem Zaun ...

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... aber Sohn Tim kann zum Glück mit seinen schlanken Armen die Tür von hinten öffnen und die Sicherung wieder einschalten.

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Einige haben anstelle des Beifahrersitzes eine 20Ah-Batterie in einer Holzkiste eingepackt. Die aufgesetzte Elektronik sieht etwas abenteuerlich aus.

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Auf dem nächsten Bild eine Twike-Spezialversion mit Batterieüberwachung für Einzelzellen mit Balancing – eine sauber montierte Eigenentwicklung von Markus – läuft perfekt.

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Und hier noch ein Dolmetscher-Stecker für die Strom-Übersetzung von Euro (rechts) in die Schweiz (links).

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Das Mittagessen gibts im Restaurant L'Arrosée in der Nähe.

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Es gibt viel zu erzählen, man lernt sich (besser) kennen.

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Bald gehts wieder los zur Vereinsversammlung.

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Schatzmeister Ralph bittet um einen kleinen Beitrag ans Essen. Das meiste kommt heute aus der Klubkasse.

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Einige können erst zur Versammlung kommen, z.B. Carol und Twike-Forums-Koordinator Stefan (stehend).

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Präsident Stephan beginnt mit der Überwindung des "Rösti-Grabens" zwischen Deutsch und Französisch ...

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... und leitet durch die weitere Versammlung.

Es wird beschlossen, dass dieses Jahr Sondermittel für einen neuen Twikeklub-Vereinsprospekt und für einen einmaligen Beitrag ans LEMnet bereitgestellt werden.

Man erfährt die neuesten und geplanten Entwicklungen des LEMnet, zum Stand der Dinge beim Twike-Hersteller in Rosenthal (EU Zulassung steht bevor, Pioneer Edition, Anlässe usw.) und bei Dreifels in Gelterkinden (Gebäude, neue Akkus, grosse LED-Anzeige usw.).

Andrew übernimmt zweisprachig den Jahresrückblick und die Vorschau auf Anlässe (wie immer im Klub-Kalender zu finden).

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Nach der Versammlung wird geprüft, ob die Akkus ausreichend voll sind für die Rückfahrt.

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Jetzt heissts Abschied nehmen.

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Ulrich hat Plastik-Solarzellen auf sein Twike geklebt – die liefern keinen Strom, dienen zur Inspiration des Betrachters.

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Die einen machen sich gleich auf den Heimweg, andere fahren noch zur Ausstellung "Printemps de la Mobilité" am Neuenburger Seeufer.

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Ich fahre mit Christian Richtung Biel. Auf seinem grossen LED-Tacho vor den Füssen sieht er die Geschwindigkeit. Das Tagfahrlicht muss neuerdings auch eingeschaltet sein.

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Am Horizont erscheinen die Türme der Erdölraffinerie von Crissier.

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In Solothurn begegen wir Günter mit seinem gelben Twike, der aus Herborn (D) 600 km (!) hergefahren ist. Die gleiche Distanz fährt er zurück, hat hier bei einer EVite-Ladestation (www.evite.ch) bereits wieder voll geladen.

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Danke allen Organisatoren und Teilnehmer/-innen für den schönen Tag!

Für den Twike Klub, pz, 28.04.2014

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