TWIKE Klub

TWIKE Betriebshandbuch

Kapitel 4: Das Laden der Batterie

Einstecken am Netz

Das TWIKE kann über eine normale Haushalt-Steckdose aufgeladen werden.

Es gibt zwei verschiedene Lademöglichkeiten, die sich in der Ladezeit und der Ladeleistung unterscheiden. Sowohl bei der reduzierten Ladung wie bei der Schnelladung werden sämtliche Phasen des Ladevorganges durchlaufen (Vorladung, I-Ladung, U-Ladung, Nachladung, Symmetrierladung; vgl. unten). Ab der Version 5.10 wird bei der Schnelladung auf die Symmetrierladung verzichtet, damit der Temperaturanstieg nicht zu gross wird.

Die Ladung wird gestartet, indem das Ladekabel im TWIKE (hinter den Sitzen) ausgesteckt wird. Der Computer merkt dann, das man laden will, und beginnt dann automatisch zu laden, wenn er eine Spannung am Ladekabel erkennt. (Bei Problemen: siehe hinten)

Falls nötig kann die Ladung jederzeit abgebrochen werden, ohne dass die Batterie Schaden nimmt (Zwischenladung).

Anschliessend an das Laden sollte das Ladekabel richtig versorgt werden, damit es nicht unter dem Auflagewürfel eines Sitzes eingeklemmt und beschädigt wird! Man kann das Kabel um den Kasten hinter dem Sitz wickeln oder in Schlaufen auf den Boden legen.

Die Energiemenge einer vollen Ladung beträgt ab Netz ca. 2.7 kWh (2 Batteriemodule) bzw. 4.0 kWh (3 Batteriemodule). Dies kostet rund 50-100 Rappen, bzw. 60-120 Pfennige. Diese Information ist für die Besitzer von Steckdosen wichtig, wenn man um Erlaubnis fragt, die Batterie unterwegs laden zu dürfen. Wenn man die bezogene Energie bezahlt, ist man ein anderes Mal eher willkommen.

 

Reduzierte Ladung

Steht das TWIKE während mindestens 7 Stunden still (z.B. während der Nacht), so kann eine reduzierte Ladung durchgeführt werden. Die Elektronik sorgt dafür, dass alle Batteriemodule ganz geladen werden.

Sobald das Netzkabel eingesteckt ist, fliesst ein kleiner Ladestrom, damit die laufenden Lüfter die Batterie nicht weiter entladen können. Bei der reduzierten Ladung (ca. 1'000 Watt) blinkt die Lampe der JOG-Taste bei den Computertasten (siehe Seite 32); sobald das Netzkabel eingesteckt ist auch zusätzlich die FWD-Lampe.

Typischer Ladevorgang einer Batterie mit 2 Modulen:

1 Die erste Phase beginnt mit der Batteriekühlung. Wenn die Temperatur unter 30 ºC liegt, beginnt die Vorladung. Nach spätestens 2 Stunden beginnt der Ladevorgang, auch wenn die Temperatur noch höher ist. Sollte die Batterietemperatur nicht oder nur sehr langsam absinken, so prüfen Sie, ob die Batterielüfter funktionieren. Ein Rauschen aus dem Batteriekasten sollte hörbar sein. - Die Kühlphase lässt sich überbrücken, falls die Batterie nicht wärmer als 40 °C ist, indem man kurz auf Schnelladung und wieder zurück schaltet (JOG-Taste 2x drücken).
2 Die I-Ladung dauert dann bis die maximale Ladespannung erreicht ist. Die Ladespannung ist abhängig von der Batterietemperatur und liegt zwischen 410-440 V. Ein leichtes Brummen von vibrierenden elektrischen Spulen ist normal und zeigt, dass geladen wird.
3 Die U-Ladung dauert so lang bis ein Temperaturanstieg von mehr als 7 °C erfolgt ist. Bei der Software 5.10 wird bei der Schnelladung nur 3 °C abgewartet.
4 Sobald ein Batteriemodul voll ist, wird er abgeschaltet und die anderen in der Nachladung weiter geladen. Nach dieser Phase ("ALLE BATT VOLL") wird der Tageskilometerzähler auf Null und der Energiezähler auf 5.60 Ah (bzw. 8.40 Ah bei 3 Batteriemodulen) gesetzt.
5 Sind alle Batteriemodule voll, so schaltet die Elektronik auf Symmetrierladung. Die Batterie wird mit 1/20 der Kapazität weiter geladen, um allfällige Kapazitätsunterschiede ausgleichen zu können.
Wenn man die maximale Batteriekapazität nutzen will, sollte diese Phase abgewartet werden.
Bei der Software 5.10 wird die Symmetrierladung nur nach einer Normalladung durchgeführt.
6 Nach 2 Stunden schaltet die Elektronik auf Erhaltungsladung um. Dabei wird abwechselnd mit kleinem Strom geladen und dann eine längere Pause eingeschaltet. Dies kompensiert die Selbstentladung der Batterie und sorgt dafür, dass das TWIKE genügend geladen bleibt, wenn man es wieder braucht.
Wir empfehlen, das Fahrzeug nicht länger als 1 Tag an der Steckdose angeschlossen zu lassen, da die Ladeleistung der Erhaltungsladung im Durchschnitt rund 50-100 Watt beträgt, was nicht zu vernachlässigen ist (25-50 Rp./Tag). Normalerweise kann nach einer vollen Ladung der NOT-AUS-Knopf gedrückt und vor der Fahrt bei Bedarf kurz geladen werden.
7 Die Angabe der Reichweite ist nur nach einer vollen Ladung und erst nach einigen Kilometern Fahrt zuverlässig.

 

Schnelladung

Steht wenig Zeit zur Verfügung, so kann eine schnelle Ladung durchgeführt werden. Durch Drücken der JOG-Taste bei den Computertasten kann man auf diesen Modus schalten (2x drücken schaltet zurück zur reduzierten Ladung). Die Lampe der JOG-Taste leuchtet dauernd, wenn die Schnelladung gewählt ist. Innerhalb rund 2 Stunden kann die Batterie an einer mit mindestens 10 A abgesicherten 220 V-Steckdose nachgeladen werden.

Achtung: Wenn man nicht weiss, wie die Sicherung der Steckdose ist oder ob andere Verbraucher an der gleichen Sicherung angehängt sind, sollte man nur die reduzierte Ladung verwenden.

Zwischenladen: Software 4.10: Wenn man nur kurz lädt, wird der Tageskilometerzähler nicht zurückgesetzt, d.h. die Angabe der Gesamtreichweite ist falsch. Sie können sich aber an die Ah-Anzeige halten. Wenn Sie 1 Ah laden, können Sie weiterfahren, und wieder ca. 1 Ah entladen. Wie weit Sie damit kommen, können Sie im Anhang B nachsehen.
Software 5.10: Die Reichweite wird in der Regel etwas zu tief angegeben, d.h. man kann normalerweise weiter fahren als angezeigt. Die Anzeige der Reichweite wird bei einer Zwischenladung nicht neu kalibriert, erst wenn man über Nacht eine reduzierte Ladung durchführt und alle Phasen der Ladung abwartet.

 

Laden im Winter und im Sommer
Lassen Sie das TWIKE nicht mit ganz leeren Batterien stehen.
 
Bei Batterietemperaturen unter 0 Grad kann nicht mehr geladen werden. Laden Sie das Fahrzeug gleich nach der Fahrt, oder bringen Sie es an die Wärme.
 
Zwischen 0 und 10 Grad kann nur mit 0.5 A pro Batteriemodul geladen werden.
 
Verwenden Sie bei Temperaturen unter 10 °C immer den Schnellade-Modus (sofern die Netz-Sicherung das zulässt). Die reduzierte Ladung führt dazu, dass sich die Batterie während des Ladevorgangs zu stark abkühlt und nicht richtig voll geladen werden kann. Die Batterie ist speziell für Schnelladungen ausgelegt. Die Lebensdauer wird dadurch nicht reduziert.
 
Zwischen 10 und 30 Grad sind reduzierte Ladung und Schnelladung möglich.
 
Zwischen 30 und 40 Grad wird bei der reduzierten Ladung gewartet, bis sich die Batterie unter 30 Grad abgekühlt hat. Bei der Schnell-ladung fängt der Computer mit der Ladung sofort an. Schaltet man kurz von der reduzierten Ladung auf Schnelladung und wieder zurück, so fängt auch die reduzierte Ladung sofort an.
 
Bei Batterietemperaturen über 40 Grad ist eine Ladung nicht möglich. Stecken Sie trotzdem ein, denn der Computer startet die Ladung automatisch, sobald sich die Batterie auf 40 Grad abgekühlt hat. Lüfter und Elektronik werden vom Netz gespiesen, damit sich die Batterie nicht weiter entlädt.

 

Batterietechnik

Die wartungsfreie NiCd-Batterie des TWIKE hat den Vorteil, dass die Energie sehr rasch entnommen und auch rasch wieder nachgeladen werden kann. Eine Lebensdauer von 500-1'000 Lade-Zyklen ist dabei gemäss Hersteller zu erwarten (Abnahme der Batteriekapazität um 20%).

Das TWIKE verfügt über eine Batterie, die aus 2 oder 3 parallel geschalteten Batteriemodulen mit je 280 Einzelzellen besteht. Die Zellen werden pro Modul von einem Mikroprozessor überwacht, damit keine für die Zellenlebensdauer schädlichen Betriebszustände eintreten können. Eine Statistik über die Lade- und Entladezyklen wird laufend geführt und kann von der Servicestelle abgerufen werden. Dies erlaubt uns Rückschlüsse bei Fehlfunktionen zu ziehen.

Im tiefen Winter, wenn die Batterie sehr kalt ist, gibt sie nicht ganz so viel Energie ab wie bei Zimmertemperatur. Dieser Effekt ist bei NiCd-Batterien nicht so ausgeprägt wie bei Bleibatterien. Er vermindert die Reichweite des TWIKE schätzungsweise um 10-20%.

Im Sommer bei Temperaturen über 30 °C sollte man die Batterien nicht ganz leerfahren, wenn man unterwegs eine Zwischenladung machen will. Weil sie sich am Schluss stark erwärmen, verlängert sich die Kühlphase vor der Ladung.

Empfehlung: Die maximale Batteriekapazität bleibt länger erhalten, wenn die Batterie gelegentlich um 70-90% entladen und dann bis zum Abschluss der Symmetrierladung wieder geladen wird.

 

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Aktualisiert: 26. November 1998

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